Den absoluten Spitzenplatz in meinen O-Ton-Charts der skurrilen Diskussionen nimmt jene erboste Dame ein, die mich diesen Sommer an der Esso Tankstelle zur Rechenschaft zog.
Sie ist eine jener Zeitgenossinnen Marke „Ich habe mit meiner Griesgrämigkeit alle netten Menschen aus meinem Leben verjagt und praktiziere jetzt aktiven Tierschutz. Da werde ich wenigstens nicht so enttäuscht, Gisela.“ Auf diese Sorte scheine ich magnetisch zu wirken.
Also Esso. Ich gebe zu, es ist ein heißer Tag und wir sind mit dem Fahrrad unterwegs. Allerdings radelt meine Hündin mehrmals in der Woche locker 10 Kilometer am Stück. Außerdem ist es bereits 18 Uhr 30, angenehm schattig, und sie hat ausgiebig im Bach gebadet. Ich hingegen nicht. Durst.
Wie Luna also triefnass vor der Tankstelle steht und ich ausgetrocknet innen drin, füllt aus heiterem Himmel diese leicht überschnappende Stimme den Raum:
„Wem gehört dieser Hund da draußen am Fahrrad!?"
„Das ist meiner.“
„Sie wissen, dass sich Hunde totlaufen können?!"
„Nein, das ist mir neu."
„Doch. Gucken Sie mal, wie der schwitzt."
Das ist der Moment, wo ich zu schäumen beginne.
Ich darf aber nichts Passendes erwidern, weil ich drei Kinder habe und Vorbild bin und die Ortschaft klein ist und sich ganz schnell herumspricht, wenn da einer an der Esso Tankstelle auf und ab hopst und schlimme Wörter sagt.
© Michael Frey Dodillet | Die Krawallmaustagebücher 2008
SHANDIZ
AntwortenLöschenWah! "Gucken Sie mal, wie der schwitzt!"
Wie geil ist das denn?
Liebe Grüße
Shandiz - die sich wegschmeisst vor Lachen, auch wenn es ja irgendwie traurig ist.
Mittwoch, 19. August 2009 - 13:27
So einen haben wir hier, nur anders rum.
AntwortenLöschenDer fährt mit seinem Hund 2 Stunden am Rad bei 30 Grad im Schatten und sagt dann, der Hund kann ja noch gar nicht platt sein, der schwitzt ja gar noch nicht mal.
Da könnt ich dann glatt aus der Haut fahren.