Dienstag, 5. Juli 2016

Da darf jetzt kein Brahmahuhn kommen.




Bei Jackass hieß es früher immer: «Die folgende Sendung zeigt Stunts, die entweder von Profis oder unter der Aufsicht von Profis durchgeführt wurden. MTV und die Produzenten müssen darauf bestehen, dass weder einer der Stunts noch irgendeine andere in dieser Show gezeigte Aktivität nachgeahmt wird.» Dasselbe gilt für den oben abgebildeten, einhändig abfotografierten Akt des unkontrollierten Wahnsinns.


Der letzte Satz war Spaß. Es versteht sich natürlich von selbst, dass ich Dogbiking nur mit einem absolut wesensfesten Hund betreibe. Also nicht mit Luna! Derart freizügig an der Strippe gehalten würde die mit mir unentwegt nach links oder rechts abbiegen, um zwischen Start und Ziel Hunde zu verkloppen. Vorzugsweise Krakeeler, die in eine Teetasse passen und in ihren Augen eine Gefahr für den Weltfrieden darstellen. 

Aber der souveräne Wiki macht das nicht. Der kommt mit allen Hunden gut aus. Deshalb hängt er vor dem Rad und nicht die emotionsflexibel veranlagte Andersbefähigte mit der disruptiven Launenfehlregulationsstörung.

Gut, eine Katze dürfte jetzt nicht kommen. Aber sonst ist wirklich alles easy. Naja, Fuchs vielleicht auch nicht. Marder, Wiesel, Reh, Hase und Maulwurf wären ebenfalls schwierig. Wenn ich mir’s recht überlege, Pferd, Kuh, Schaf und Ziege auch. Samt Bauer, Bäuerin, Traktor, Feldhäcksler, Mähdrescher und Hoferbe.

Schmetterlinge, Borkenkäfer, Regenwürmer und seinen Weg kreuzende Schnecken, egal ob nackig oder mit Haus, machen ihn irgendwie auch wahnsinnig. Ferner alles, was Federn hat. Mauersegler? Vergiss es. Spatz? Katastrophe. Kolibri? Noch keinen getroffen. Aber ich will’s lieber nicht wissen. Huhn ist auch doof. Also Leghorns zum Beispiel. Oder Orpingtons! Die gehen gar nicht. Araucana, Brahma, Cochin, Italiener, Shamo, Vorwerkhuhn, Wyandotten? Frag nicht nach Sonnenschein. Na gut, einigen wir uns darauf, dass ihm Brehms gesamtes Tierleben vom Ameisenigel bis zur Zibetkatze besser nicht in die Quere kommt. 

Ein Zwergseidenhuhn könnte funktionieren. Das geht optisch als Wattebausch durch. Vorausgesetzt, es steht starr und pickt nicht. Ein Briefkasten und ein Kaugummi unter der Schulbank sind auch kein Problem. 

Ich würde mal sagen: „Dogbiking? Läuft bei uns.“






© Michael Frey Dodillet | Die Krawallmaustagebücher 2016

2 Kommentare:

  1. Golji ist auf einem Bauernhof mit Hühnern aller Rassen vom Appenzeller Silbertupf bis zum Brahmahuhn aufgewachsen - diese Bauern züchten alles -vom Wellensittich bis zur Schweizer Kuh. Wenn ich mit Golji den Hof besuche, freut er sich immer mächtig über alle Hühner - sie auch. Bei uns gegenüber führt der Weg durch eine Wiese voller Hühner. Seine Freundin Rova rastet aus, während er mich, freundlich lächelnd, durch die gackernde Hühnerschar zieht. Ich werde dann immer bewundert. Dabei kann ich nichts dafür, dass der alles - vom Kleinkind bis zum Kamel - toll findet. Ja, wir waren auch schon mal im Zoo - so viel zu Prägung und Erziehung - ich bin der Ansicht, man kann Hunden manche Tricks beibringen - aber das Grundgerüst ist ererbt und geprägt - und natürlich lernen Möpse das Bellen vom keifenden Frauchen.

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  2. Ich würde ja mal wegen einer Sondergenehmigung bei einer Autobahnmeisterei anfragen, vielleicht darf man nach Feierabend auf deren Baustellen herumcruisen. :-)

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