Luna ist mit ihrem Kumpel unterwegs, einem hartgesottenen Hovawart. Die Hunde balgen, die Erde bebt, ein Herz und eine Seele – plötzlich kreuzt ein einsamer Pferdeapfel den Weg.
Mein Satansbraten weiß genau, dass ich es verbieten werde, und pfeift sich die Kugel prompt rein. Ein Klassiker aus der Abteilung „Ich will doch mal sehen, ob die Verbote von gestern auch heute noch gelten“. Ja, sie gelten noch.
Dabei hat Gobi nicht mal hingeguckt, geschweige denn hingeschnuppert oder auch nur hingedacht. Dem sind Pferdeäpfel im wahrsten Sinne des Wortes scheißegal. Der kriegt zu Hause Feinstes vom Metzger, und zwar Pferd in allen Variationen. (Nur nicht das, was hinten rausfällt.)
„Aber egal. Es hätte ja sein können, dass er zufällig an den Apfel denkt, den ich nicht darf, und deshalb darf er den auch nicht, und darum schmeiß ich mich jetzt auf ihn und krakeele wie eine Granate, und danach schüttelt er mich ab, und alles ist wieder gut, und wir gehen weiter, als ob nichts gewesen wäre.“ Gedacht, getan, Attacke!
Ähnliche Szenen gab es in den Monaten davor dreimal.
Nr. 1: Luna muss den Stock ausspucken und Sammy will ihn nicht haben.
Nr. 2: Luna muss das Rehbein (gefunden, nicht gerissen) ausspucken und Bonzo will es nicht haben.
Nr. 3: Luna muss was ekliges Undefinierbares ausspucken und Buddy will es haben.
Radau, Gerangel, Luna abrufen, Frieden.
Bei mir dauert es immer etwas länger, bis ich eine Macke meines Hundes identifiziert habe. Heute verbiete ich ihr diese Dinge nur noch im Beisein guter Freunde, deren Besitzer meine Hündin kennen und wissen, dass es nicht weh tut.
In allen anderen Fällen denke ich: Schluck lieber den Pferdeapfel und nicht den Pralinen-Mops.
© Michael Frey Dodillet | Die Krawallmaustagebücher 2008
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