Mittwoch, 26. November 2008

Hund pennt. Blog pennt.



Wenn einer seine Körbchen zur Marke macht und sie auch noch SchnuffelWuffel nennt, dann bin ich als Werber hin und weg und kaufe so ein Ding. Seither schläft mein Hund.

Ununterbrochen. Seit 12 Tagen. Solange ist der neue SchnuffelWuffel bereits im Haus. Nicht zu weich und nicht zu hart, nicht zu kalt und nicht zu warm. Eine perfekte Liegestatt, da gibt es nichts zu meckern. 

Mein Problem ist nur: Hast du einen schnarchenden Hund, kommst du kaum noch vor die Tür. Kommst du kaum noch vor die Tür, hast du nichts zu erzählen. Hast du nichts zu erzählen, bleibt der Blog leer. Seit 12 Tagen!

Ich krame demnächst die Story von Eddie the Beagle raus. Damit hier wieder was passiert!

Obwohl – eigentlich passt die Müdigkeit ja in die Zeit. Es wird früh dunkel, draußen fallen die Herbstdepressionen von den Bäumen, und wir datieren den Tag 63 nach Läufigkeit. Die Trine ist scheinschwanger. Da bleibt sie gerne länger liegen.

63 Tage nach der Standhitze müssten eigentlich Welpen geworfen werden, wenn man denn – bitte haltet euren Kindern die Ohren zu – ordentlich gepoppt hätte. Das hat man zwar versäumt, dennoch sind die Hormone nicht faul. Die Möchtegernmutter denkt, gleich kommt er, der Wurf. 

Und so trägt sie denn im ganzen Haus die Spielsachen zusammen und nimmt sie mit in den SchnuffelWuffel und wurschtelt sie in die Decke und wurschtelt sie wieder raus und atmet schwer in der Nacht und dreht Kreise auf dem Teppich und ächzt wieder ins Körbchen und hechelt flach wie wir Zweibeiner damals im Säuglingskurs (braucht unsere Hündin keine Hebamme für, kann sie instinktiv) und verdreht die Augen zum Gotterbarmen und lädt das ganze Elend dieser Welt auf ihre schmalen Schultern und seufz und stöhn und trübsalblas.

Wir seufzen mit und bleiben ansonsten gelassen. Im Gegensatz zum letzten Mal. Da grub sich das lose Weib am dritten Tag ihrer Standhitze – fruchtbarer kann man gar nicht sein – unterm Gartenzaun durch und ging zweieinhalb Stunden lang Männer aufreißen. 

Sie fand keinen. 

Das wussten wir aber erst nach der Ultraschalluntersuchung beim Tierarzt, der uns mit der Bemerkung entließ, zu 95 % könne da nix drin sein, aber bei großen Hündinnen verstecke sich schon mal der ein oder andere Winzling hinter der Milz oder der Leber, das sähe man nach 63 Tagen, im Übrigen mache das 85 Euro und einen schönen Tag noch.

In der 63. Nacht veranstaltete Madame einen derartigen Gebär-Vorbereitungsrabatz, dass wir um Mitternacht noch „Welpengeburt“ googelten und dort Beschreibungen von 12lings-Geburten vorfanden, die aufs Haar dem glichen, was sich vor unseren entsetzten Augen abspielte. 

Wir dachten, gleich ploppen sie raus, die 12* hinter der Milz.
Schwein gehabt! Hinter der Milz war keiner.





*Kleine Fußnote zur Allgemeinbildung.
Hündinnen können in ein und demselben Zyklus mehrfach gedeckt werden. Von unterschiedlichen Kerlen!  So kann es passieren, dass ein Schäferhund-Schlawiner-Mix wie unserer einen Wurf hinlegt, in dem drei Welpen wie die Mama aussehen und drei wie Dackel, drei wie Rottweiler, drei wie Boxer und im Übrigen macht das 85 Euro und einen schönen Tag noch.



© Michael Frey Dodillet | Die Krawallmaustagebücher 2008

1 Kommentar:

  1. MARIE
    Hi Papa,

    sehr gut geschrieben und das
    Foto ist auch sehr gut.

    Deine Marie
    Sonntag, 30. November 2008 - 21:43

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