Mittwoch, 23. November 2011

Das Leben ist zu kurz, um brav zu sein.







Wie stelle ich meine Ohren auf optimalen Durchzug? Welche Wälztechniken in fiesen Häufchen sind besonders zu empfehlen? Sind Kommandos wie Sitz, Platz, Hier und Fuß gesundheitsschädlich? Wie handhabe ich übelriechende Tümpel? Was mache ich mit dieser Scheißschleppleine? Brennende Fragen, die den modernen Hund von heute bewegen. 

Wenn wir Hundehalter ein Problem mit unseren Vierbeinern haben, machen wir es uns einfach. Wir gehen zum Hundetrainer. „Hör mal, Krause“, sagen wir dann, „Bruno jagt Kaninchen. Was soll ich tun?“ Krause wird bedächtig seinen Kopf hin und her wiegen und eine mehr oder minder alberne Erziehungsmethode aus dem Ärmel schütteln. „Am besten, du schnallst deinem Bruno eine zehn Meter lange Schleppleine ans Halsband“, wird er sagen. „Dann begreift diese Torfnase endlich, dass er sich nur in einem engen Radius um dich herum bewegen darf.“

Daraufhin nerven wir Bruno tagtäglich mit der Schlepp, und Krause schreibt schon mal die Rechnung.

Donnerstag, 10. November 2011

Arschlecken rasieren dreifuffzich.




Die virtuellen Ferndiagnostiker in den Hundeforen sind mir die liebsten. Hund nie gesehen, Halter nie kennengelernt, aber auf jeden Fall schon mal unreflektiert die fetten Tipps raushauen. Mit meterhoher Wichtigmütze auf dem Kopf wird ein dünnes Brett nach dem anderen gebohrt.

Der widerwillig Fernberatene durchläuft derweil drei Stadien. Eins: Absolute Verblüffung angesichts der Tatsache, wieviel man in die harmlose Frage, ob andere Hunde auch am Fahrrad ziehen, hineininterpretieren kann. Zwei: Völlige Fassungslosigkeit, weil auf einmal von wildfremden Leuten charakterliche Defizite aufgearbeitet werden, von denen er bis dato gar nicht wusste, dass er sie überhaupt hat. Drei: Knallrote Wutbirne, weil hallo, spinnt ihr, so geht's ja wohl gar nicht! Das sind die Momente, wo der heitere Mitleser das Popcorn aufmacht.