Fünf Zweibeiner sitzen beim Frühstück. Sechs Eier sind im Karton. Das sechste Ei ist für wen wohl? Ganz genau. Für die vierbeinige Tante unterm Tisch.
Die im übrigen gar nicht so doof ist wie sie immer tut. Natürlich zweifle ich des öfteren an der Intelligenz unseres Hundes. Ich meine, wir üben jetzt geschlagene drei Jahre Leinenführigkeit.* Da müsste es bei Wauzi doch langsam mal klick machen.
Klick. Leine. Fuß.
Ist das denn so schwer?
Kann das nicht endlich mal sitzen?
Ja, das scheint wohl so schwer zu sein. Dachte ich immer. Bis zu jenem Sonntag, als wir am Tisch ein hart gekochtes Ei aufschlagen, es knisternd pellen und Luna ins Maul stopfen.
Wir haben das ein Mal gemacht. Wir haben ein Mal (in Worten: ein Mal!) (in Zahlen: 1 x!) ein Ei gepellt und dem Hund gegeben. Seither baut sich dieses Rabenaas sofort erwartungsvoll auf, wenn ein Zweibeiner ein Ei pellt.
Doof? Von wegen.
*Leinenführigkeit übt man nach dem Prinzip „Hilfe, die Nachbarn halten mich für bekloppt“. Sobald der Hund zieht, wechselt man die Richtung. Man läuft pausenlos in Kreisen, Achten oder im Zickzack durchs Viertel und hofft inständig, nicht angesprochen zu werden.
Einer aus unserem Kurs hat das im Düsseldorfer Hauptbahnhof gemacht. Während er auf seine Frau wartete, eierte er mit Emma kreuz und quer über Bahnsteig 16. Das ging so lange gut, bis zwei besorgte Bahnpolizisten sorgsam seinen Ärmel ergriffen und sich erkundigten, wie viel er den getrunken habe und ob man ihm helfen könne.
© Michael Frey Dodillet | Die Krawallmaustagebücher 2008
ich finde sie total intelligent !!!! Du mußt das von der richtigen Seite betrachten.....
AntwortenLöschenlaufen gehen = arbeiten
Ei wir gepellt = ESSEN
Man muß im Leben eben Prioritäten setzen.... sehr sympathisch dieser Hund.