Wer mit einem anstrengenden Hund gesegnet ist und trotzdem unauffällig bleiben möchte, hat es nicht leicht. Ein wilder Vogel an der Leine ist wie Pranger vor dem Kölner Dom.
Was tun? Ich hatte in den letzen Monaten sporadisch drei Erziehungshilfen erwähnt. Stammleser wissen Bescheid. Für die Neueinsteiger zähle ich sie noch einmal kurz auf:
1. Schnaps
2. Nacht
3. Acht
Zweitens Nacht. Der Gesundheit weit zuträglicher als Spirituosen, aaaaber unbequem. Wir gehen grundsätzlich erst nach 24 Uhr mit dem Hund spazieren, lösen uns also gesamtgesellschaftlich gesehen komplett in Luft auf. Prima. Da kann keiner meckern.
Drittens Acht. Achten laufen. Das artet in Arbeit aus, bedeutet es doch nichts geringeres als: Wir erziehen den Hund! Das Ziel heißt Leinenführigkeit. Jedesmal wenn der Karabiner klickt, soll der Wuff wissen, was das Stündlein geschlagen hat. Nicht ziehen, nicht reißen, nicht motzen, nicht prollen. Der Weg dahin ist wahrlich nicht mit Speck gepflastert. Sobald der Hund zieht, wechseln wir gnadenlos die Richtung. Wir laufen in Achten durch die Landschaft, in Schleifen, Kreisen oder im Zickzack, kommen anfangs keinen Meter vorwärts, keinen, haben aber irgendwann einen leinenführigen Hund, und das ist eine Wohltat. Bis es soweit ist, üben wir in abgeschiedenen Regionen, damit die Nachbarn nicht denken, wir litten unter einer seltenen Form von Schwankschwindel, womöglich einhergehend mit hoher Fallneigung.
Soweit die Einführung. Jetzt komme ich zum eigentlichen Anliegen meines Beitrags.
Bitte nur eine dieser Methoden anwenden. Und nicht alle drei gleichzeitig! Und schon gar nicht am Hbf. Sonst bleibt man nicht unauffällig, sondern kommt in die Zeitung.
WZ 22.01.2009 |
© Michael Frey Dodillet | Die Krawallmaustagebücher 2009
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