Sonntag, 17. August 2008

Ruhe sanft.



„Hallo, Sie! Mein Spaniel ist 15 Jahre alt. Er ist blind, taub und hat drei Sorten Krebs. Wenn Ihr Hund sozial kompetent wäre, würde er das spüren und nicht so ein Theater machen!“

Dabei möppert die kleine Emma nur einmal kurz. Die anderen acht gucken noch nicht mal hin. Der Satz da oben ist übrigens ein Originalzitat.

Wir – das sind neun Hunde, fünf Menschen, ein Kurs – sind im Stadtwald unterwegs und tun das, was wir immer tun, wenn wir Gegenverkehr haben. Wir legen unsere vergnügten Neun ins Platz und warten, bis die Zwei- oder Vierbeiner vorbei sind.


Besagter betagter Spaniel ist mit einem Rentner-Ehepaar unterwegs, beide wahrscheinlich auch so um die 105. Trotz seines Besorgnis erregenden Krankheitsbildes lässt der Spaniel es sich nicht nehmen, knurrend und kläffend an unseren Hunden vorbei zu trotteln. Die lassen es zu, Emma macht ein kleines rrr – und wir Großen sind aber so was von stolz, dass sich keiner aus unserer Meute provozieren lässt ...
Und dann kommt dieses „Hallo Sie!“

Wir sind sprachlos. Was sollen wir auch sagen? Die sind sozial so kompetent, dass sie gleich Sterbehilfe geben? Das wäre doch unhöflich gewesen. 



© Michael Frey Dodillet | Die Krawallmaustagebücher 2008

1 Kommentar:

  1. ANONYMER BESUCHER
    Das ist MEIN Platz 1 der O-Ton Charts aus Erkrath! Endlich schreibt das mal einer auf , was man so im Wald erlebt *grins*Ganz lieben Gruß von Natalie mit Rudel :-)
    Montag, 29. September 2008 - 20:37

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sie kommen von euren Hunden. :o)