Sonntag, 29. Januar 2012

Sexbombe trifft Fichtenmoped.





Nächsten Freitag absolviert Luna ihre 19. Lesung. Es ist gleichzeitig die erste, bei der ein anderer Hund anwesend sein wird. Damit ich tiefenentspannt lesen kann, haben wir vorsichtshalber einen Rüden gewählt, den sie mag. Luna findet, dass mich zuviel Entspannung träge macht. Sie ist läufig geworden!

Wieso sollte bei uns auch einmal im Leben etwas glatt gehen? Ich habe den Canonicus-Termin extra auf Anfang Februar gelegt. Lunas Läufigkeit war im Dezember fällig. Ende Januar wäre sie damit durch gewesen. 

Glaubt die, ich will Schäferhundkängurupumabluthunddoggenwelpen?




Die zwei Canonicus-Lesungen mit Luna und dem Rüden sind als Übung gedacht für den „Krawallmaus trifft Matthews"-Abend am 12. Oktober. Da werden Publikumshunde erlaubt sein. Es wäre schön, wenn Madame wenigstens ein bisschen Contenance bewahren werden würde wird. (Weiß der Geier, wie Futur II geht. Schnitzt euch selber eins.)

Als ich zuletzt mit Ulla Bergob von Animal Info sprach, gab es hundertundsiebzig Anmeldungen. Es sind noch neun Monate bis zur Veranstaltung. Wo soll das enden? In der Esprit-Arena? Und wo wir gerade am rechnen sind: Wenn Schnuckiputzi am 17. Januar läufig ist und ihren Neun-Monats-Rhythmus beibehält, wer ist dann wohl am 12. Oktober die Sexbombe vor dem Herrn? Andererseits, wenn 50 Rüden klackern, fiepen und jaulen, brauche ich nicht viel zu reden. Es wird ein denkwürdiger Abend.


Unsere schwarzweiße Radaurassel ist zuverlässiger. Bei dem kannst du dich darauf verlassen, dass er seine Freiräume hundertprozentig nutzt. Wenn man sich raschen Schrittes einem Zimmer nähert, in dem er sich befindet, hört man immer ein DUDUNK! Linst man um die Ecke, sieht man einen kleinen Hund, der unschuldig auf dem Fußboden steht.

Detektivische Untersuchungen fördern danach vereinzelte Hundehaare auf einem Sessel zutage. Gelegentlich auch ein verschobener Scheffstuhl am Küchentisch, eine weiche, warme Delle im Bett oder – Gipfel der Dreistigkeit – eine verrutschte Tischdecke.

Hört man kein DUDUNK, ist der Knabe auf dem Boden geblieben. Das muss kein Grund zur Beruhigung sein. Ein auf dem Erdboden befindlicher Wiki lässt darauf schließen, dass er bereits Beute gemacht hat. Eine Textilie, ein Teelicht, ein Brot, ein Obst, ein Schuh. Die Tafel in unserem alten, verwinkelten Häuschen ist reichhaltig gedeckt. Alles wegzuräumen, was Begehrlichkeiten weckt, ist so gut wie unmöglich. Oder nur unter Zuhilfenahme einer halben Tonne TNT.


Ob er seine Beute freiwillig hergibt? Dies führt uns direkt zur großen Krawallmaus-Preisfrage: Handelt es sich bei dem Filmgeräusch da oben um

a) ein versehentlich mit Diesel betanktes Fichtenmoped?
b) Uli Hoeness nach der 1:3-Pleite gegen Gladbach?
c) einen Halbterrier beim Tauziehen?
d) einen bestens gelaunten Krause?

Von „freiwillig" kann keine Rede sein. Selbst Luna benötigte beim ersten Mal die geballte Macht ihrer 40 Kilo und ein Grollen aus tiefster Brust, damit der Knabe das Objekt ihrer Begierde loslässt. Sprich: Sie knallte einfach mit einem Riesensatz auf ihn drauf. Die Aktion ist von so nachhaltiger Wirkung, dass Luna noch heute davon profitiert. Ihr genügt jetzt ein simples Knurren. 

Diese sehr effiziente Technik habe ich von ihr abgeguckt und mit einem Krause meines Vertrauens perfektioniert. Nach einem zweimaligen gewitterigen Auftritt meinerseits nimmt Wiki mich ernst. Seither reicht ein leise gesprochenes AUS. 

Das Fauchen hört man übrigens nicht nur an der Beißwurst. Er lässt es auch erklingen, wenn man ihn mit dem Lieblings-BH seiner Scheffin erwischt. Passend zum Sound zeigt er schneeweiße Zähnchen und blutrotes Zahnfleisch. Das war der Grund, warum er damals ins Tierheim geschickt wurde. Da hatte jemand Angst um seine kleinen Kinder. Nicht zu Unrecht.


Beim Spielen in der Böschung findet Wiki eine tote Taube. Damit flitzt er hinter ein Gebüsch. Als er wieder zum Vorschein kommt, sieht der Vogel aus, als wäre er Freddy Krueger begegnet. Wunderbar! Am heiligen Sonntag mit zwei Hunden durchs Düsseltal spazieren, wovon der eine alle anpöbelt und der andere eine Taube mit abgerissenem Kopf in der Schnauze trägt.





© Michael Frey Dodillet | Die Krawallmaustagebücher 2012


11 Kommentare:

  1. Ich seh schon, du arbeitest dadran euren Ruf zu perfektionieren ;-)
    Weiter so!

    AntwortenLöschen
  2. Endlich wieder Post von euch, wurde ja auch Zeit. Die Fiffis waren schon auf Entzug.

    AntwortenLöschen
  3. ohoh, Wiki mutiert zum Ozzy O. vom Niederrhein, dabei soll das Krause-Phänomen auch vor Ornithologen nicht halt machen...

    Na Prost Mahlzeit.

    beileidsbekundende Grüße
    Mandy

    AntwortenLöschen
  4. Ich finde diese Erscheinung nicht das schlimmste. Es schindet Eindruck.

    Wir haben ein sehr ähnliche Konstelation. Skip-- ein Gängster im Clownkostüm (Jack Russell Terrier) und Emma (wir wählten den anderen so romantischen Namen, voller Reinfall, Weimaranermischling).

    Skip ist allerding seit zwei Jahren blind, daher ertappen wir ihn nun öfter inflagrantie, z.B. erwartet er uns auf den Küchentisch sitzend und Schwanzwedelnd, weil er den Weg nach unten nicht mehr findet. Und wir manipulierten Zweibeiner finden das auch noch lustig.

    Wenn unser Dreamteam sich in der Öffentlichkeit so daneben benimmt, dann machen die anderen wenigsten einen großen Bogen um uns. Allerdings hatten wir noch keine Taube mit ohne Kopf, ehr Mäuse und Ratten, Schlangen ect..

    Liebe Grüße vom Chaosverein

    AntwortenLöschen
  5. Supi! Zu der Massenveranstaltung komme ich auch. Da können wir beide mal so richtig alle anderen Hunde aufmischen! Morgen bei der Lesung in Remscheid-Lennep bin ich ja nicht erwünscht.Und dabei hätte ich so gerne mal die heißeste Hündin aus Aiko´s Hundegruppe kennengelernt. Obwohl,.....

    Schöne Grüße
    Andra

    AntwortenLöschen
  6. Also ICH.
    Ich mag Schäferhundkängurupumabluthunddoggenwelpen. Solange da garantiert KEIn TerrierwasauchimmerMix drin ist. Deine letzten Zeilen haben nämlich das Vorurteil meinerseits dieser Rasse gegenüber bestätigt.

    Und falls bis zum 12. Oktober keine Plätze bei der Hundegruppenleseung mehr frei wären, dann biete ich hiermit meinen äußerst braven und kastrierten Duki als Probehund an. Den nehm ich dann nach Coburch mit und wir können mit Luna schon mal das Sexbombenklischee üben. (Wobei ihm des sicher worscht ist, aber mei...)

    Hier ist übrigens sibirische Kälte eingezogen und darum eine Fuhre Brennholz eben geliefert worden, die nun in die Untiefen der Schoine verräumt werden muss, wobei mir mein Hund beim Tragen hilft !

    Neidisch ? Na geht doch :-)
    Es winkt
    das Mamst aus Klein Alaska

    AntwortenLöschen
  7. Julchen mit dem Idiotenhund1. Februar 2012 um 10:24

    Ich stelle gewissen Ähnlichkeiten zwischen Wiki und meinen Dicken fest. Auch ein Terrierwasauchimmer. DUDUNK kommt uns sehr bekannt vor, die warme Stelle im Bett spricht für sich.
    Momentan lesen wir die zweite Runde Herrchenjahre, und ich muss sagen, was hat das Krawallmaus-Herrchen nur für Lektoren? Zwei (Tipp-)Fehler hab' ich schon gefunden, und bin noch nicht mal ganz durch..

    Liebe Grüße

    AntwortenLöschen
  8. Tippfehler? Her damit. Das kann ich in der 11. Auflage ändern lassen.

    AntwortenLöschen
  9. Julchen mit dem Idiotenhund1. Februar 2012 um 11:47

    Auf Seite 214 steht: " Die sanfte Sonne beleuchtet mich und Luna, wir wir..." ;)

    Mein Freund lacht sich übrigens täglich scheckig über die Krawallmaus und hält unserem Dicken die Ohren zu. (obwohl er einige Dinge schon eins zu eins so macht..)

    Leider kann er die Anspielungen auf den Hundefühler nicht verstehen, er hält nichts von Internetforen. Ich durfte unseren liebe HF selbst beim schreiben kennen lernen. Leinenzerren wird dadurch behoben, dass man sich an die Geschwindigkeit des Hundes anpasst.

    Liebe Grüße

    AntwortenLöschen
  10. Habe ich weitergegeben, danke. Auf Seite 259 ist auch noch einer. Der ist mir gestern bei der Lesung in Remscheid zum ersten Mal aufgefallen. Da wollte ich RAUBTIER vorlesen, es stand aber RAUBIER da.
    :o))

    Als kleines Dankeschön für dich und deinen Freund der „Ewald des Monats Dezember":

    DENKE;

    WENN man ganz freundlich dem "vergesslichen" HH zuruft:

    "Hallo, HALLO, Hallöchen, aber Hallo (je nach Situation)

    darf ich ihnen mit einem Hunde-Kot-Beutel aushelfen, 

    wenn Sie gerade keinen zur Hand haben!!!" ,
    
könnte man doch mindestenen einen Nachdenk-Gedanken bewirken ?

    AntwortenLöschen
  11. Die Geierin weiß: "... gewahrt haben würde." = Futur II Konditionalis (?!)

    Liebe Grüße von Rolli-Rotti, Twinmama und Geier

    AntwortenLöschen

Krawallkommentare sind verboten. Es sei denn,
sie kommen von euren Hunden. :o)