Zweitausendzwölf? Alles wird gut! Luna wird ihre Krawallmausigkeit ablegen, den Friedensnobelpreis erhalten und darauf drängen, dass ihr Blog in Die Gandhi Tagebücher umbenannt wird. Zum bunten Strauß unserer Neujahrsvorsätze gehören darüber hinaus die Vorhaben CEO werden, würdig untergehen und Rentner schonen. Aber der Reihe nach.
Analsex berücksichtigen.
Bücher schreiben hat eine ganz andere Qualität. Es ist eine Wonne! Von mir aus bräuchte ich gar nichts anderes mehr zu tun. Wenn man bloß nicht essen, tanken und Hunde füttern müsste. Seit Charlotte Roche wissen wir, dass ordnungsgemäß beschriebener Analsex für Millionenauflagen sorgt. Meinem Agenten und meinem Verlag sei hiermit offiziell mitgeteilt, dass ich in Zukunft Werke wie Dicke Möpse oder Rudelmausen verfassen werde, um endlich von den Sabberhanseln des bundesdeutschen Feuilletons besprochen zu werden.
Ansonsten ist alles in Butter. Herrchen will nur spielen erscheint im März. Der erste Umbruch kam letzten Dienstag mit der Post. Das Buch ist sehr klein, aber wertvoll. Wir Zweibeiner müssen ganz tapfer sein. Fräulein Rottmeiers Ausführungen lassen uns wie Deppen dastehen, aber Nathalies fantasievolle Illustrationen trösten über vieles hinweg.
Lauter lesen.
Mittlerweile hat sich in der Buchhandelswelt herumgesprochen, dass ein Irrer mit Hund gebucht werden kann. Offiziell müsste es heißen: eine Irre mit Mensch. Aber diese Formulierung hat sich noch nicht durchgesetzt. 2011 jedenfalls waren wir hauptsächlich in Heimatlanden unterwegs, Versmold war unser nördlichster, Darmstadt unser südlichster Auftritt. 2012 ziehen wir größere Kreise.
Im Mai geht die Krawallmaus eine Woche lang auf Spätzle-Tournee rund um Schwäbisch Gmünd, und in Bad Segeberg lesen wir ja quasi schon am Nordpol. Aber egal wo, es werden schöne Termine werden, wo Hundehaltergurken wie ich im Kreise verständnisvoller Krawallmausbesitzer willkommen geheißen, geherzt und getröstet werden.
Würdig untergehen.
Am 12. Oktober 2012 trifft sich Luna mit Nadin Matthews in Düsseldorf. Wie es zu diesem Engagement kam, ist mir leider nicht mehr erinnerlich. Ich wurde mit K.O.-Tropfen betäubt. Als ich erwachte, hatte ich diesen Termin.
Im Kern geht es darum, der armen Rüdin das Zusammenleben mit einem Vollidioten wie mir zu erleichtern. Großzügigerweise darf ich mitkommen und auf der Bühne peinliche Fragen beantworten. Mein windelweiches Herausreden wird der anschaulichen Unterrichtung von zweihundert hundesachverständigen Trainern und Haltern dienen sowie ungefähr fünfzig anwesenden Hunden. Dies wird mein multimedialer Untergang sein.
CEO werden.
2012 werde ich endlich von meinen zwei Hunden nicht mehr zur Krawallmaus-Tippse degradiert, sondern als Führungspersönlichkeit wahrgenommen. Zeitgleich werden andere Saiten aufgezogen. Der CEO in dem Laden hier bin ich! Und nicht die zickige Ichhauallegründundblau! Und schon gar nicht die Münsterländer Jackrussellwurst.
Herrschaften, wir werden ruhig am Fahrrad laufen lernen, ohne von rechts nach links zu schießen (Rüde) oder von unten nach oben zu bölken (Rüdin). Wir werden nicht mehr auf Tische springen und die Kerzen von den Gestecken fressen. Wir werden tote Tauben, die wir gefunden und geköpft haben, nicht im Wald zu Grabe tragen, sondern dem CEO bringen. Wir werden respektvoll an der Leine gehen – auch und gerade im Angesicht des Feindes. Wir werden Rentner schonen.
Rentner schonen.
Na gut. 2012 werden wir in Hundeforen keine Rentner mehr hauen, nur weil sie dem irrigen Glauben unterliegen, sie seien Tierverhaltenstherapeuten. Im Gegenteil, freudig, leise und konsequent werden wir ihre abstruse Sicht der Dinge preisen:
„Aber ja, selbstverständlich rechtfertigt allein schon tägliches Spazierengehen mit einem Dackel den professionellen Titel Tierverhaltenstherapeut. Aber nein, natürlich darf man sich den Titel selber verleihen, wer wird denn da päpstlicher sein als der Papst. Aber bitte, eine Ausbildung wird doch völlig überbewertet und dass andere für denselben Titel ein Aufbaustudium nach dem Veterinärstudium absolvieren, ist doch überflüssiger, bürokratischer Quatsch. Aber sicher, den großartigen Essay Aus Nadin Matthews GEFÜHL-Beschreibung zittert drucken wir in Postergröße aus und lernen ihn auswendig."
Foren meiden.
Die Krawallmaus wird 2012 extrem sparsam oder gar nicht mehr in Foren schreiben, die gut besuchte Herrchenjahre-Threads nutzen, um die Klickraten von Teletakt-Bannern in die Höhe zu treiben. Wie ich gelernt habe, heißen Stromhalsbänder jetzt Ferntrainer und haben einen Boost. Das ist der Spezialknopf für kritische Momente. Wer durchbrennt, wird gegrillt?
Lächeln und winken.
Andere Hundehalter bekehren zu wollen ist eine Sisyphosarbeit. Deshalb lassen wir es. Stattdessen werden wir im kommenden Jahr die Disziplin Lächeln und winken weiter perfektionieren. Auch wütend zusammengebissene Zähne wirken aus der Ferne wie ein Lächeln. Lächeln und winken!
2011 waren wir wirklich nicht schlecht. Wir haben eine Menge Bulllshit kommentarlos weggelächelt und weggewunken. Überschlägig berechnet leiden gut 60% aller Hundehalter unter Selbstüberschätzung. Das heißt, gut 60% aller leinenlosen Hunde, die betont lässig ins Fuß gerufen werden, wenn wir drei heranstrampeln, gehen auf uns los. Sie brettern von hinten oder von der Seite in uns hinein und werden begleitet von Statements wie „Oh, ich dachte, ihrer wäre abgeleint, da habe ich meinen auch abgeleint“ oder „Was machst du denn da, Gitta, es ist doch Weihnachten?“
Lächeln und winken und lächeln und winken und euch allen ein glückliches neues Jahr, in dem alle eure Wünsche in Erfüllung gehen, und lächeln und winken!
© Michael Frey Dodillet | Die Krawallmaustagebücher 2011
„Aber ja, selbstverständlich rechtfertigt allein schon tägliches Spazierengehen mit einem Dackel den professionellen Titel Tierverhaltenstherapeut. Aber nein, natürlich darf man sich den Titel selber verleihen, wer wird denn da päpstlicher sein als der Papst. Aber bitte, eine Ausbildung wird doch völlig überbewertet und dass andere für denselben Titel ein Aufbaustudium nach dem Veterinärstudium absolvieren, ist doch überflüssiger, bürokratischer Quatsch. Aber sicher, den großartigen Essay Aus Nadin Matthews GEFÜHL-Beschreibung zittert drucken wir in Postergröße aus und lernen ihn auswendig."
Foren meiden.
Die Krawallmaus wird 2012 extrem sparsam oder gar nicht mehr in Foren schreiben, die gut besuchte Herrchenjahre-Threads nutzen, um die Klickraten von Teletakt-Bannern in die Höhe zu treiben. Wie ich gelernt habe, heißen Stromhalsbänder jetzt Ferntrainer und haben einen Boost. Das ist der Spezialknopf für kritische Momente. Wer durchbrennt, wird gegrillt?
Schon fast wieder zum Lachen ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Moderatoren gehalten sind, alle Stromhalsbandhinweise in den Threads sofort zu löschen, weil es sich dabei um tierschutzrelevante Tatbestände handelt. Oben drüber prangt das grüne Teletakt-Banner – mit freundlicher Empfehlung von Google AdSense. Bei jedem Klick klingelt die Kasse.
Natur genießen.
Es ist eine Freude, dass die Hunde mich täglich hinaustreiben. Das Wetter war 2011 ein Traum. Langer, kalter, knallweißer, blauhimmeliger Winter. Ein wunderbar bunter, sonniger Frühling. Im Sommer hat es etwas geregnet, aber da waren wir im Süden. Traumhafter Herbst mit Sonne und wohltuender Wärme bis weit in den November hinein. So wollen wir es 2012 auch haben. Es müsste jetzt allerdings so langsam mal anfangen mit knallweiß und blauhimmelig.
Lächeln und winken.
2011 waren wir wirklich nicht schlecht. Wir haben eine Menge Bulllshit kommentarlos weggelächelt und weggewunken. Überschlägig berechnet leiden gut 60% aller Hundehalter unter Selbstüberschätzung. Das heißt, gut 60% aller leinenlosen Hunde, die betont lässig ins Fuß gerufen werden, wenn wir drei heranstrampeln, gehen auf uns los. Sie brettern von hinten oder von der Seite in uns hinein und werden begleitet von Statements wie „Oh, ich dachte, ihrer wäre abgeleint, da habe ich meinen auch abgeleint“ oder „Was machst du denn da, Gitta, es ist doch Weihnachten?“
Lächeln und winken und lächeln und winken und euch allen ein glückliches neues Jahr, in dem alle eure Wünsche in Erfüllung gehen, und lächeln und winken!
© Michael Frey Dodillet | Die Krawallmaustagebücher 2011
Werter Ceo,
AntwortenLöschenich hoffe, Ihr aller Weihnachtsfest war ein ruhiges und gemästetes ! Ihr neues Jahr klingt schon jetzt sehr turbulent und aufregend. Ich hoffe sehr, dass ich einmal in den Genuss komme, Ihre liebliche Stimme in Natura vernehmen zu können und werde gleich einmal die neue Tourroute in Augenschein nehmen.
Klein Gallien wäre dann wohl der neue südlichste Punkt, vorausgesetzt, Ihre Einreise würde mit einer begrenzten Aufenthaltsgenehmigung durch das Einwanderungsministerium für Irre nebst Rüdinnen erlaubt. Da ich aber sehr gute Kontakte durch den Muttikan habe, lege ich gerne ein gutes Wörtchen für Sie ein, vorausgesetzt, Sie bringen eine Tonne Pätzchen und für Duke Blutworscht zum Bestechen mit.
Ich bin entzückt über die ganzen neuen Projekte und melde mich freiwillig zum Flyern und zum Dauerklicken auf Werbebanner. Wobei ich jetzt nicht auf Teletaktbanner klicken würde. Dabei fällt mir ein, es gibt welche mit ohne Strom, sondern da kommt so Stinkerspray raus. Wenn es sowas für Menschen gibt, dann bestell ich welche :-) Geht einem einer aufn Keks, genügt ein Knopfdruck mit der Fernbedienung und ZACK bekommt der eine Ladung feinsten Citrusduft bis ins Kleinhirn geschossen. Sehr praktisch das.
Aber lassen wir das, ich muss auch noch lernen, stets mämstlich zu lächeln und zu winken. DAS, mein Herr ist die höchste Form der Selbstbeherrschung.
Aber wenn winken, dann so königlich mit dem Handrücken nach Vorne und huldvoll dazu nicken und eher nicht wirr fuchteln, wie wenn man Fliegen verscheuchen würde. Vielleicht sollten wir ein Video bei Youtube zum korrekten Winken hochladen. Womit mir wieder eine geniale Idee kommt: Ich erwarte dann zum näxten Jahr ein Video bei Youtube und später dann auf DVD von Ihrer Tournee ! Das wird DER Hit !
So, da ich jetzt winken üben muss, wünsche ich Ihnen nebst Vierbeinern einen wundervollen Rutsch und ein leises Silvester. Wenns bei Ihnen zu laut ist, dann kommen Se rüber nach Klein Gallien, hier dauert Silvester genau 3 Minuten, mit 3 Böllern: Puff, gsunds Neus und - Ferddich. So lob ich mir das !
Es winkt die
New Years Eve
Ich höre bald auf zu lächeln und winken (kann ich schon ganz lange - habe neben einem Hund auch noch Kinder - echte und 3 davon...) wenn der geneigte Blog-Autor nicht endlich auch mal nach Brandenburg kommt!! Bevorzugt Potsdam oder Werder! Ist nett hier, versprochen!
AntwortenLöschenEinen schönen Start ins Neue Jahr!
Bettina
Grosser CEO!
AntwortenLöschenIch wuensche fuer das neue Jahr alles Gute, viel Freude bei der Deutschlandtour und weiterhin viel Freude beim Leben mit Hunden, die so sind weil wir sie genau so brauchen!
Es gruessen Captain Jack, Piratin Lizz und die Crew!
WER ist hier Merkwürdich ? Ich wese und wirke und winke ca. n Stündschn von Coburch entfernt. Wenn dazu mal Näheres bekannt wird, bitte ich um Nachricht, ne Uhrzeit wär zB ganz hervorragend :-)
AntwortenLöschenEinen guten Rutsch Euch allen
wünscht die Mämstin Unikumosa die Einzige, aber nicht Artige
Sach mal, wann wird denn Wiki vorgestellt? Den habe ich irgendwie überlesen bislang. Ich ziehe starke Parallelen, ich hab ne pöbelnde Hündin und weil mir damit langweilig war auch vor einem Jahr noch einen Terriermix dazugenommen. :)
AntwortenLöschenAch, Mensch, ich sehe gerade ich hab den Blog erst bis 2009 gelesen, hab ich ja noch viel vor mir. Hab Wiki gefunden und bin begeistert, dass ich nicht die einzige Vollidiotin bin, die zu 'nem Artgenossenhasser einen distanzlosen Terrier dazu nimmt. Einer will tötern, der andere spielen, ich hoffe du genießt die Kombination genauso wie ich.
AntwortenLöschenJa, genieße ich! Die beiden passen zusammen wie Topf und Deckel. Oder besser: Kugel und Kegel.
AntwortenLöschenIch hab gerade im Wald einen völlig schmerzfreien Mitstreiter getroffen. Besitzt 2 Labbis, leint sie an als er mich sieht, passiert uns (während ich die Bestien bändige) und knallt voll auf den Hintern.
AntwortenLöschenUrsache: Labbis an eine gemeinsame Leine gebunden und diese locker HINTER dem Rücken gehalten. Knall, da lag er, beide Labbis bei uns.
Der steht ohne Kommentar auf, klopft sich in Ruhe den Dreck ab, nimmt die Leine wieder in die Hand, zerrt die Hunde weg von meinen sprachlosen Hunden, grüßt nett und geht einfach weiter.
Da frag ich mich: was hat dieser arme Mann bis hierher wohl alles erlebt? Ziehe meinen Hut und gehe auch weiter.
Ein Held auf zwei Pfoten! Kriegst du seine Adresse raus? Dann schicken wir ihm einen Orden.
AntwortenLöschenWeißt ja wie das ist, man weiß, wenn überhaupt, wie die Hunde heißen, niemals kennt man den Namen des Halters.
AntwortenLöschenUnd ab solchen Ereignissen grüßt man sich nur noch aus 50 Meter Entfernung.
Hallo Krawallmaus, mein Scheff hat gestern im Krankenhaus das Buch "Herrchenjahre" in einem Rutsch durchgelesen und obwohl wir "Luna und ich (Emma)" unterschiedlicher sein müssten (ich bin ein Herdenschutzhund Kangal 70 cm ,40 kg)seh ich bei uns gleiche Dinge in Bezug auf gehorchen . Mein Scheff hat sich köstlich Amüsiert. Nein , mit dem Fahrrad und mit mir hat er noch nicht gewagt ...
AntwortenLöschenGruß Emma
www.ruhrpott-archers.de
Ein Bogenschütze im Krankenhaus? Muss man sich da Sorgen machen?
AntwortenLöschenNein, nein, hatte nichts mit Bogenschießen zu tun. Aber er hat mich schon ein paarmal mitgenommen und mich an seinem starken Ledergürtel festgemacht . Nachdem ich ihn einige Male fast umgerissen habe , weil gerade ein anderer interessanter Hund kam ,während er im "Auszug" stand,(Pfeil aufgelegt ,Bogen gespannt), darf ich nur noch mit aufs Gelände wenn er mit mir dort Gassi geht.
LöschenGruß Emma
www.ruhrpott-archers.de
Ein Bogenschütze, der sich einen 70-Zentimeter-Kangal an die Hose bindet? Man will gar nicht wissen, wohin die Pfeile schwirren.
Löschen:o)