Man muss als Sportler gewiss keinen Rhethorik-Kurs belegen. Aber ein bisschen Mühe beim Formulieren kann man sich doch geben, verdammtescheißenochmal.
Mario Basler: „Ich lerne nicht extra französisch für die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind." – „Jede Seite hat zwei Medaillen." Max Merkel: „Basler ist die teuerste Parkuhr der Welt. Er steht rum und die Bayern stopfen das Geld rein.“
Michael Ballack: „Wir können so was nicht trainieren, sondern nur üben."
George Best: „Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst."
Andreas Brehme: „Von der Einstellung her stimmt die Einstellung." –
„Uns steht ein hartes Programm ins Gesicht." – „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.“ Harald Schmidt: „Was mir ja an Andy Brehme so imponiert, ist, dass er nicht ständig den Intellektuellen raushängen lässt."
Christoph Daum: „Mir ist egal, ob einer Brasilianer, Pole, Kroate, Nord- oder Süddeutscher ist. Die Leistung entscheidet und nicht irgendeine Blutgruppe." – „Jede Wetterkarte ist interessanter als ein Satz von Jupp Heynckes.“
Ruud Gullit: „Wir haben 99 % des Spiels beherrscht. Die übrigen 3 % waren schuld daran, dass wir verloren haben."
Didi Hamann vor dem Sportgericht: „Dass mein Gegenspieler mich umgestoßen und am Torschuss gehindert hat, hab ich ja noch wegstecken können, aber als er mich obendrein noch einen ,Pardon‘ geheißen hat, habe ich die Nerven verloren und nachgetreten."
Fabrizio Hayer: „Ich weiß auch nicht, wo bei uns der Wurm hängt."
Horst Hrubesch: „Da hab ich gedacht, da tu ich ihn ihm rein in ihm sein Tor."
Charly Körbel: „Die Eintracht ist vom Pech begünstigt."
Hans Krankl: „Wir müssen gewinnen. Alles andere ist primär."
Bruno Labbadia: „Das wird alles von den Medien hochsterilisiert."
Fritz Langner: „Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."
Udo Lattek: „Wunderbar, wie er seinen Körper zwischen sich und den Gegner schiebt."
Torsten Legat: „Unsere Chancen stehen 70:50."
Willi Lippens: „Ich habe nie eine Torchance überhastet vergeben. Lieber hab ich sie vertändelt."
Pierre Littbarski: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken mit Ende."
Lothar Matthäus: „Ich hab gleich gemerkt, das ist ein Druckschmerz, wenn man drauf drückt." – „Der Jürgen ist ein Weltmann. Er war ja immer ein Gegenpool zu mir." – „Das Chancenplus war ausgeglichen." – „Wir sind eine gut intrigierte Truppe." – „Schiedsrichter kommt für mich nicht in Frage, schon eher etwas, das mit Fußball zu tun hat." – „Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken." – „Es ist wichtig, dass man neunzig Minuten mit voller Konzentration an das nächste Spiel denkt." – „Jeder, der mich kennt und der mich reden gehört hat, weiß genau, dass ich bald Englisch in sechs oder auch schon in vier Wochen so gut spreche und Interviews geben kann, die jeder Deutsche versteht."
Max Merkel: „Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Anti-Alkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da habe ich gesagt: Sauft's weiter!“ – „Der lange Koller neben dem schmächtigen Rosicky, ich dachte, da führt einer seinen Yorkshire Gassi.“ – „Das Intelligenteste an Labbadia ist sein Weisheits-zahn.“
Andi Möller: „Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien." – „Mein Problem ist, dass ich immer sehr selbstkritisch bin. Auch mir selbst gegenüber."
Günter Netzer: „Bei mir wusste man immer, wo ich dran war."
Peter Pacult: „Der FC Tirol hat eine Obduktion auf mich."
Otto Rehhagel: „Die sollen sich nicht so anstellen. Bei mir zählen nur glatte Brüche als Verletzungen." – „Mal verliert man und mal gewinnen die anderen."
Erich Ribbeck: „Bei uns wird auf dem Platz zu wenig gesprochen. Das könnte an der Kommunikation liegen."
Rolf Rüssmann: „Wenn wir hier nicht gewinnen, dann treten wir ihnen wenigstens den Rasen kaputt."
Matthias Sammer: „Das nächste Spiel ist immer das nächste."
Helmut Schön: „Da gehe ich mit Ihnen ganz chloroform."
Helmut Schulte, Ex-Manager FC St. Pauli: „Vor der Saison haben alle gedacht, dass wir gegen Bayern kleine Brötchen kochen müssen. Aber wie man sieht, backen die auch nur mit Wasser."
Olaf Thon: „Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert."
Rudi Völler: „Man darf ihn jetzt nicht übers Knie brechen."
Berti Vogts: „Hass gehört nicht ins Stadion. Die Leute sollen ihre Emotionen zu Hause in den Wohnzimmern mit ihren Frauen ausleben." – „Ich glaube, dass der Tabellenerste jederzeit den Spitzenreiter schlagen kann."
Fritz Walter: „Die Sanitäter haben mir sofort eine Invasion gelegt."
Nach vier Wochen Interviewkultur bei ARD, ZDF und den Privaten brauche ich die wahrscheinlich auch.
In meinem Lieblingstonstudio, Hastings in Düsseldorf, gibt es eine knuffige, schwarze Labradorhündin, die exzellent Fußball spielt. Sie dribbelt und schießt aber nur, wenn sie zeitgleich einen zweiten Ball im Maul hat. Daran sollten sich alle mal ein Beispiel nehmen. Gepflegt Steilvorlagen verwandeln und ansonsten Schnauze halten.
Die Überschrift dieses Eintrags verdanken wir Sepp Blatter.
Merci vielmal!
Zum Weiterlesen:
Bernd Brucker (Hrsg.)
Die neuesten Fußballersprüche
Bassermann Verlag, München 2007
3 Kommentare
AntwortenLöschenMENSCH
Mist. Noch drei vergessen.
Andreas Möller: „Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl."
Thomas Hässler: „Ich bin körperlich und physisch topfit."
Sven Ratke: „Der Ulf wird immer unsere Konifere bleiben."
Mittwoch, 9. Juni 2010 - 12:01
EVA
Ich schmeiss mich weg vor Lachen, vielen Dank für den lustigen Freitag morgen
Freitag, 11. Juni 2010 - 08:22
MENSCH
O je.
Jens Jeremies: „Das ist Schnee von morgen."
Fritz Walter jun.: „Der Jürgen Klinsmann und ich, wir sind ein gutes Trio.“
Lukas Podolski: „Jetzt müssen wir die Köpfe hochkrempeln."
Freitag, 11. Juni 2010 - 15:35