Sie sind klein. Sie sind mutig. Sie sind unsichtbar. Sie kommen zu den unmöglichsten Zeiten an den unmöglichsten Stellen zum Vorschein und blasen zur Attacke.
Ich rede von toskanischen Katern. Von Katern auf Bäumen und Dächern, in Toreinfahrten, Ruinen und Remisen, hinter Ecken, Büschen, Autoreifen, Mülltonnen, unter Holzstapeln und obendrauf, vor Kirchen und Klostern, in engsten Durch- und Wandelgängen.
Die Herren halten sich unter einem Balkon auf. Oben steht eine Oma und wirft Leberstückchen in die Gasse. Dann erscheint Luna, aus Katersicht ein Wolf. Soll man die Leber aufgeben, nur weil da einer kommt, der 25-mal schwerer ist als man selber? Quatsch! Sitzenbleiben, Männer! Schwanz peitschen lassen, Haare hoch.
Ich frage mich: Sind das alles so harte Knochen?
Oder wissen die, dass der Hund angeleint ist?
Die Mädels da unten sind auch nicht zahmer.
Die zarte, schwarze Katze treffen wir jedes Jahr in Campiglia d‘Orcia.
Sie streicht um die Birreria und lebt zufrieden nach der Faustformel
„ein Jahr älter, ein Jahr dreister“.
© Michael Frey Dodillet | Die Krawallmaustagebücher 2009
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sie kommen von euren Hunden. :o)